Zum alten Preis

„Nur noch heute: Kaffee zum alten Preis!“

Simone las das Schild und stellte sich an. Eigentlich war sie gar keine Kaffeetrinkerin. Doch wenn Besuch kam, war es immer gut, welchen im Haus zu haben.

Während sie in der Schlange stand und beobachtete, wie die Leute vor ihr ihre Beutel, Tüten oder Rucksäcke mit Kaffee füllten, überlegte sie, wie viele Packungen sie kaufen sollte. Drei? Das schien ihr zu wenig. Zehn? Das schien ihr zu viel. Fünf! Sie würde fünf Packungen kaufen.

Als sie endlich an der Reihe war, nannte sie ihre Zahl. Gleichzeitig fiel ihr ein, dass sie nicht so leichtfertig sein sollte. „Moment noch! Was kostet das Pfund eigentlich?“
„5,99.“
„Geben Sie mir zehn!“

Sie bezahlte und fühlte sich gut. Der Besuch war über Jahre versorgt. Zum alten Preis!
Gerade hatte sie die fünf Kilo Kaffee verstaut, das hörte sie die Frau, die als nächstes an der Reihe war, fragen: „Und was kostet der Kaffee morgen?“
„4,99.“

 

Mon(d)tag

Montag, doch der Mond versteckt sich. So sehr ich auch schaue, so sehr ich mich bemühe, an der Sonne vorbeizuschielen, ich kann ihn nicht entdecken. Ist er endgültig untergegangen? Beginnt mit der neuen Woche auch ein neuer Tag? Ist die Nacht nun vorbei?
Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, denn eine Stimme flüstert mir, schon heute Abend überrasche mich die Nacht von Neuem. Dann strahlt ein neuer Mond, Hoffnung verbreitend auf den nächsten Tag. Oder ist es der alte?